VILLACH
Anerkennungspreis
Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft – KABEG, Landeskrankenhaus Villach
Mag. (FH) Karin Strnad, MMag. Dr. Gerhard Gfrerer
Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft – KABEG, Landeskrankenhaus Villach
Mag. (FH) Karin Strnad, MMag. Dr. Gerhard Gfrerer
Kurzbeschreibung der Initiative
Ziel des Projektes ist es nicht nur die Gefahren aufzuzeigen, sondern vielmehr Lösungen zu erarbeiten und damit im Idealfall zur Vermeidung, jedoch zumindest zur Reduzierung von potenziellen negativen Auswirkungen im Gesamtbetrieb und damit der Patient:innenversorgung einen wesentlichen Beitrag zu leisten.
Durch die Festlegung von Prozessabläufen, klaren Verantwortlichkeiten sowie der Definition und Verteilung erforderlicher Ressourcen können die Herausforderungen im Eintrittsfall organisiert, koordiniert und gemeinschaftlich bewältigt werden. Wichtig sind dabei die frühzeitige Auseinandersetzung mit den Themen „Energielenkung, Blackout und Cybercrime/Business Continuity Management“ sowie eine entsprechende Sensibilisierung und Vorbereitung der Mitarbeiter:innen.
HORN/ALLENSTEIG
Gewinner Kategorie: Klinisches Risikomanagement
NÖ LGA, LK Horn-Allentsteig, Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Prim. Dr. Stefan Palma, MBA, DESA
NÖ LGA, LK Horn-Allentsteig, Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Prim. Dr. Stefan Palma, MBA, DESA
NÖ LGA, LK Horn-Allentsteig, Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Prim. Dr. Stefan Palma, MBA, DESA
Kurzbeschreibung der Initiative
Moderne Anästhesiologie und Intensivmedizin wäre ohne den hohen Einsatz von Menschen und Technik undenkbar. Neben der menschlichen Betreuung ist auch der sichere Einsatz von Medizinprodukten „überlebenswichtig“. Die sichere Anwendung von Medizinprodukten ist eine Kernkompetenz und muss nach MPG geschult sein.
Im Spannungsfeld zwischen Technisierung, Teilzeitarbeit, Work-Life Balance und der Notwendigkeit rasch verfügbarer Informationen, entstand das Projekt, Geräteeinschulungen multimedial zu speichern. Ziel war es bei Geräten, die nur unregelmäßig in Einsatz kommen, jederzeit Informationen sofort verfügbar zu halten.
Im Rahmen des Projekts wurden MPG Schulungen erneut durchgeführt, aufgezeichnet, aufbereitet und unterteilt (z.B. Aufrüsten, Tipps & Tricks, etc.). Auf allen Arbeitsplätzen der Abteilung wurden Datenordner installiert, wo diese Videos gespeichert und niederschwellig von Mitarbeitenden bei Fragestellungen, aber auch zur Vertiefung des Wissens verwendet werden können. Bei Einschulung neuer Mitarbeitender haben sich die Videos zur Vor- & Nachbereitung bewährt.
Die Videos werden von allen Berufsgruppen genutzt und sind zusätzliches Angebot. Gerade bei selten benutzten Geräten oder von Mitarbeitenden in Teilzeit kommen besonders positive Rückmeldungen.
Durch den Einsatz von Videos konnte bei moderatem Aufwand die Sicherheit für Mitarbeitende und Patient:innen im Umgang mit Medizinprodukten und die Arbeitsplatzzufriedenheit erhöht werden.
HORN/ALLENSTEIG
NÖ LGA, Landesklinikum Horn-Allentsteig
Dr. Helmut Bäck
NÖ LGA, Landesklinikum Horn-Allentsteig
Dr. Helmut Bäck
Kurzbeschreibung der Initiative
Im Rahmen des behördlichen geforderten KISS (Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) für Intensivstationen waren bei unseren Daten auffällig, dass sowohl die ZVK Anwendungsrate als auch die primäre Sepsis bei ZVK Trägern bezogen auf 1000 Devicetage bei uns erhöht ist. Wir haben daher von der KH Hygiene mit den Primar der Anästh./Intensivmedizin Kontakt aufgenommen und gemeinsam ein Projekt gestartet, mit dem Ziel die Sepsisrate bei ZVK Trägern zu senken, und damit die Mortalität unserer Intensivpatienten zu reduzieren.
Ins Projekt involviert ist das Hygieneteam unseres Hauses und Ärzte und Pflege von der allgemeinen Intensivstation, von der Anästhesie und von der internistischen Intensivstation und die AEMP. Es wurde zuerst ein IST Zustand erhoben sowohl in Bezug auf das Setzen eines Cavakatheters als auch in Hinsicht auf den Umgang mit dem liegenden ZVK.
Wir sind gerade dabei einheitliche SOPs für das Setzen und den Umgang mit liegendem ZVK zu entwickeln und diese im Anschluss zu schulen. Da die erhobenen Daten über das KISS nach genau vordefinierten Standards bewertet werden, ist es uns nach Ende des Projektes leicht möglich, die Effekte dieses Projektes validiert zu messen.
SCHÄRDING
Anerkennungspreis
OÖG, Klinikum Schärding
Mag. Stefanie Schulz-Wulkow, MSc, Prim. Dr. Thomas Meindl, Prim. Dr. Christoph Kopf
OÖG, Klinikum Schärding
Mag. Stefanie Schulz-Wulkow, MSc, Prim. Dr. Thomas Meindl, Prim. Dr. Christoph Kopf
OÖG, Klinikum Schärding
Mag. Stefanie Schulz-Wulkow, MSc, Prim. Dr. Thomas Meindl, Prim. Dr. Christoph Kopf
Kurzbeschreibung der Initiative
Mit dem 2019 erstellten Grobkonzept „Klinische Pharmazie in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding“ hat der Vorstand des Unternehmens den Grundstein für die Etablierung klinisch-pharmazeutischer Betreuung gelegt. Eckpfeiler sind pharmazeutische Beratungsprozesse:
Zu den weiteren Aufgaben zählen:
Die vorliegende Initiative spannt den roten Faden durch das Grobkonzept, mit dem Ziel, durch ein pharmazeutisch unterstütztes Schnittstellenmanagement eine nachhaltige Erhöhung der Medikationssicherheit unter Einbindung von PatientInnen, KlinikmitarbeiterInnen und extramuralen ÄrztInnen zu erreichen. Wesentliche Aspekte dabei sind:
GRAZ/DEUTSCHLANDSBERG
Steiermärkische Krankenanstaltenges.m.b.H., LKH-Univ. Klinikum Graz und LKH Weststeiermark, Standort Deutschlandsberg sowie Joanneum Research
Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerald Sendlhofer
Steiermärkische Krankenanstaltenges.m.b.H., LKH-Univ. Klinikum Graz und LKH Weststeiermark, Standort Deutschlandsberg sowie Joanneum Research
Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerald Sendlhofer
Kurzbeschreibung der Initiative
Einer von 10 Patient*innen erleidet während des Spitalaufenthaltes einen Schaden. Als Ursachen gelten die Übertragung von Keimen, unerwünschte Arzneimittelereignisse, Seiten- und Patientenverwechslung. Die WHO entwickelte die „Surgical Safety Checklist“. Das Management von sicherheitsrelevanten Informationen kann zu einer signifikanten Reduktion von Komplikationen führen. Die Checklisten werden derzeit auf Papier geführt (ca. 100.000 Kopien jährlich, KAGes). In der Praxis treten zahlreiche Probleme auf:
a) auf das Anlegen und Ausfüllen wird vergessen
b) Informationen müssen zeitaufwendig manuell aus Dokumentationen erhoben werden
c) Checkliste wird unvollständig, nicht zeitgerecht bearbeitet.
Probleme in der täglichen Routine sind die Folge. Im Projekt (KAGes, Joanneum Research) wurde die Prä-OP und OP-Checkliste digitalisiert. Das Softwaresystem bietet eine Arbeitsablaufunterstützung und stellt zu erledigende Aufgaben übersichtlich dar. Nutzer werden sicher durch den Arbeitsprozess begleitet und kritische Aufgaben können nicht vergessen werden. Eine Schnittstelle zum KIS, automatisierte Anzeigen von bestehenden Informationen wie Stammdaten, Medikation (Antibiotikaprophylaxe), Vorhandensein von Allergien und Hygienerisiken (MRGN/MRSA, Hepatitis, HIV, etc.) unterstützen den Bearbeitungsprozess. Die Checklisten können aus jedem definierten Bereich im KIS aufgerufen werden und die finalisierten Checklisten werden nach Abschluss aller Tätigkeiten im KIS abgelegt und archiviert.
GRAZ/FELDBACH
Gewinner Kategorie: Reanimation
Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Neonatologie
Dr. Lukas Mileder
Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Neonatologie zwischen der Neonatologie Graz und dem Landeskrankenhaus Feldbach
Dr. Lukas Mileder
Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Neonatologie
Dr. Lukas Mileder
Kurzbeschreibung der Initiative
Die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Landeskrankenhauses Feldbach-Fürstenfeld, Standort Feldbach (2021: 1046 Geburten), verfügt über keine 24-stündige Vor-Ort-Versorgung der Neugeborenen durch Fachärzt*innen für Kinder- und Jugendheilkunde. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2015 vereinbart regelmäßig neonatologische Simulationstrainings im interprofessionellen und interdisziplinären Team und im realen Arbeitsumfeld der Teilnehmer*innen abzuhalten. Geplant und abgehalten werden diese Trainings von in Graz aktiv tätigen Fachärzt*innen für Kinder- und Jugendheilkunde mit weiterführenden Ausbildungen in medizinischem Simulationstraining und Crisis Resource Management. Die Trainings fokussieren auf Pflegepersonal, Hebammen und ärztliches Personal verschiedener Fachdisziplinen und erlauben das Erwerben/Vertiefen von fachspezifischem Wissen, das praktische Training von lebensrettenden Maßnahmen und die Anwendung dieser kognitiven und technischen Fertigkeiten im Team unter den zeitkritischen Bedingungen realistisch simulierter Notfälle.
In Kreißsaal und Kinderzimmer des Landeskrankenhauses Feldbach konnten seit Juni 2015 13 ganztägige Simulationstrainings abgehalten werden. Neben den unmittelbaren Trainingseffekten konnte zudem durch die gleichzeitige Optimierung des klinischen Arbeitsumfeldes – durch die Identifikation und Behebung latenter Sicherheitsrisiken – eine weitere Erhöhung der Patient*innensicherheit vor Ort erzielt werden.
GRAZ
Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Innere Medizin und Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Ines Zollner-Schwetz
Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Innere Medizin und Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Ines Zollner-Schwetz
Kurzbeschreibung der Initiative
Unkritischer und überzogener Einsatz von Antibiotika ist eine wichtige Ursache für die Entstehung von Resistenzen bei Bakterien. Ziel unseres Projekts war, die Diagnostik und Verschreibungspraxis bei Harnwegsinfektionen (HWI) von Bewohner*innen in Pflegewohnheimen (PWH) weiter zu verbessern. Von Februar 2021 bis Juli 2022 wurden in 4 PWH der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) und in 4 PWH in der Steiermark die Diagnostik und Behandlung von HWIs erfasst. In der Kontrollgruppe wurden keine Interventionen gesetzt. In der Studiengruppe (GGZ) wurden folgende Interventionen durchgeführt: Erstellung und Verbreitung von Leitlinien, Fortbildungsveranstaltungen für Pflegepersonal und Allgemeinmediziner*innen & Informationsvideos zugänglich über die GGZ Homepage.
Es wurden insgesamt 326 Episoden von HWIs erfasst: 161 in der Studiengruppe & 165 in der Kontrollgruppe. Der Anteil von adäquaten antibiotischen Therapien war in der Studiengruppe signifikant höher (72% verglichen mit 89,2%). In der Interventionsgruppe wurde eine signifikant niedrigere Verwendung von Chinolonen (hohes Nebenwirkungspotential bei Älteren & erhöhtes Risiko für Resistenzentwicklung) für HWIs ohne liegenden Harnkatheter festgestellt. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen Kontroll- und Studiengruppe bei den Sicherheitsparametern (z.B. Anzahl der Einweisungen in ein Krankenhaus).
Unser Projekt konnte positive Effekte auf die Verschreibung von Antibiotika zur Therapie von HWIs erzielen.
GRAZ
Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz/ Albert Schweitzer Klinik
Daniel Hausmann, MSc
Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz/ Albert Schweitzer Klinik
Daniel Hausmann, MSc
Kurzbeschreibung der Initiative
Im Rahmen dieses Projekts Mentoring in den Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) Graz liegt der Fokus in der Personalbindung an das Unternehmen. Mentoring-Programme können Pflegekräfte in der Stärkung ihrer beruflichen Identität unterstützen und helfen diesen ihre eigenen Fähigkeiten und Visionen im Pflegeberuf anzuwenden und weiterzuentwickeln (Jangland, Gunningberg & Nyholm 2021). Zudem wird von neu eingestelltem Pflegepersonal erwartet, dass sie eine sichere und qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung bieten, haben aber oftmals nicht die Möglichkeit ihre Arbeit so zu beeinflussen, um dieses Ziel zu erreichen.
Hierfür wird das Konzept Mentoring für neue Mitarbeiter:innen in der Pflege, die in das Berufsfeld der Gesundheits- und Krankenpflege einsteigen sowie bereits etablierte Pflegepersonen, die in ein neues Praxisumfeld wechseln, eingesetzt. Durch die kontinuierliche Begleitung erhalten die neuen Mitarbeiter:innen mehr Sicherheit und Orientierung in der neuen Tätigkeit. Durch sicheres Auftreten und Arbeiten gelingt uns eine bessere Versorgung der Patient:innen und Bewohner:innen. Zusätzlich ist mit einer Reduzierung der Fehlerquote durch eine längere Einschulungszeit zu rechnen.
Mentoring-Programme können Pflegekräfte in der Stärkung ihrer beruflichen Identität unterstützen und helfen diesen ihre eigenen Fähigkeiten und Visionen im Pflegeberuf anzuwenden und weiterzuentwickeln (Jangland, Gunningberg & Nyholm 2021).
INNSBRUCK
Gewinner Kategorie: Rettungsdienst
Leitstelle Tirol gGmbH; Rotes Kreuz Rettungsdienst Tirol gGmbH; A.ö. Landeskrankenhaus (Univ.-Kliniken) Innsbruck; ÖAMTC Flugrettung; Team Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol
Andreas Maurer (Leitstelle Tirol gGmbH)
Leitstelle Tirol gGmbH; Rotes Kreuz Rettungsdienst Tirol gGmbH; A.ö. Landeskrankenhaus (Univ.-Kliniken) Innsbruck; ÖAMTC Flugrettung; Team Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol
Andreas Maurer (Leitstelle Tirol gGmbH)
Leitstelle Tirol gGmbH; Rotes Kreuz Rettungsdienst Tirol gGmbH; A.ö. Landeskrankenhaus (Univ.-Kliniken) Innsbruck; ÖAMTC Flugrettung; Team Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol
Andreas Maurer (Leitstelle Tirol gGmbH)
Kurzbeschreibung der Initiative
Kommunikationsprobleme bei der Patientenübergabe stellen an der Nahtstelle Notaufnahme insbesondere bei kritisch kranken Patient:innen ein hohes Risiko dar. Um letzteres zu reduzieren, empfiehlt ein Konsortium aus deutschen notfallmedizinischen Fachgesellschaften in dem 2020 online publizierten Konsensuspapier „Empfehlungen zum strukturierten Übergabeprozess in der zentralen Notaufnahme“ (Gräff et al.) neben der Verwendung eines standardisierten Übergabeschemas auch die Anwendung von Crew Ressource Management (CRM) Kriterien bei der Patientenübergabe.
Ziel des Tiroler Projekts war es, ein interprofessionell entwickeltes Voranmelde- und Übergabeschema für kritisch kranke Notfallpatient:innen inklusive der empfohlenen CRM-Kriterien zu entwickeln und dieses bei allen Systempartnern (Leitstelle, Rettungsdienst, Notaufnahmen der Tiroler Krankenhäuser) zu implementieren. Damit sollte neben einem reibungslosen Informationsfluss von der Voranmeldung bis zur Übergabe vor allem auch die Patienten- und Mitarbeitersicherheit gewährleistet werden.
Gräff, I., Pin, M., Ehlers, P. et al. Empfehlungen zum strukturierten Übergabeprozess in der zentralen Notaufnahme. Notfall Rettungsmed 25, 10–18 (2022). https://doi.org/10.1007/s10049-020-00810-8
RUM
Gewinner Kategorie: Ausbildung
Österreichisches Rotes Kreuz - Landesverband Tirol
Armin Laiminger
Österreichisches Rotes Kreuz - Landesverband Tirol
Armin Laiminger
Österreichisches Rotes Kreuz - Landesverband Tirol
Armin Laiminger
Kurzbeschreibung der Initiative
Vom Rettungsdienst Tirol (Österreichisches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hospitaldienst und Österreichischer Rettungsdienst) werden jährlich ca. 310.000 Patienten/innen betreut. Für einheitliche landesweite Fortbildungsmaßnahmen der ca. 2.500 Sanitäter/innen zeichnet sich das Team der Rotkreuz-Akademie Tirol verantwortlich.
In jährlichen Fortbildungen wurden bereits vor Jahren die Themen „Mitarbeiter- & Patientensicherheit“ als Fixpunkte implementiert. Ein besonders innovatives Fortbildungskonzept wurde in der Fortbildungsperiode 2021-2022 (12 Monate) flächendeckend im Bundesland Tirol umgesetzt. Der „Room of Risks“ ist eine neue, interaktive Lernmethode aus dem Risikomanagement und wurde erstmals in einem österreichischen Rettungsdienst flächendeckend angewandt. In dieser werden bereits bekannte (Beinahe-) Fehler, z.B. aus dem Critical Incident Reporting System (CIRS), in vorab vorbereitete, statische Einsatzszenarien (Momentaufnahme des Einsatzortes) eingebaut. Aufgabe der Teilnehmer/innen ist es, diese unter vorgegebener Zeit zu finden, zu dokumentieren und zu analysieren.
Eine Evaluation zeigte äußerst positive Ergebnisse hinsichtlich Akzeptanz, Verbesserung der Versorgungsqualität und Stärkung einer Sicherheitskultur. Es konnte eine relevante und nachhaltige Lernmethode des Risikomanagements ergänzend zu bewährten Ansätzen der Fehlervermeidung im Bildungsbereich des Rettungsdienstes geschaffen und etabliert werden.
Wiener Gesundheitsverbund, Universitätsklinikum AKH Wien
Sabine Eder
Wiener Gesundheitsverbund, Universitätsklinikum AKH Wien
Sabine Eder
Kurzbeschreibung der Initiative
Die virtuelle Ambulanz zur Opferschutzdokumentation wurde 2021 im Patient*innen- Datenmanagementsystem SAP/AKIM des AKH-Wien eingerichtet.
Führendes Ziel dafür war, dass alle von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffenen Menschen möglichst rasch eine kompetente Betreuung bekommen.
In Bereichen des Krankenhauses, wo selten von Gewalt Betroffene betreut werden, ist es für die Mitarbeiter*innen eine große Herausforderung, angemessen zu handeln und gerichtsverwertbar zu dokumentieren. Daher ist ein weiteres Ziel, Mitarbeiter*innen des AKHs – denen neben dem Fachwissen auch oft die zeitlichen Ressourcen fehlen – zu entlasten. Durch die virtuelle Ambulanz zur Opferschutzdokumentation können Fragen zur Klärung von Schutz und Sicherheit, Maßnahmenplanung oder ob zum Beispiel ein Betretungs- und Annäherungsverbot besteht, bearbeitet werden.
Das übergeordnete Ziel und Motto lautet: „Vom Wegsehen zum Hinsehen“.
Zusätzlich können Daten – wie zum Beispiel die Anzahl der gemeldeten Patient*innen, bei welchen eine Fotodokumentation zur Beweissicherung angefertigt wurde – von nominierten Personen rasch abgerufen werden. Dies ermöglicht auch eine rasche und datenschutzrechtlich sichere Beantwortung von Anfragen.
Wiener Gesundheitsverbund, Universitätsklinikum AKH Wien, Direktion des Pflegedienstes
David Bayer, MSc
Wiener Gesundheitsverbund, Universitätsklinikum AKH Wien, Direktion des Pflegedienstes
David Bayer, MSc
Kurzbeschreibung der Initiative
Im Zuge der Behandlung und Betreuung von Patient:innen kann es aufgrund des vorliegenden Krankheitsbildes notwendig werden, dass Patient:innen vor einem möglichen Verletzungsrisiko durch Selbst- oder Fremdgefährdung zu schützen sind. Im Universitätsklinikum AKH Wien wurden deshalb, nach einer erfolgreichen Pilotphase von mehreren Monaten, die so genannten Sitzwachen für kognitiv eingeschränkte Patient:innen als kurzfristig abrufbare Maßnahme etabliert.
Wiener Gesundheitsverbund, Klinik Hietzing
Britta Formann
Wiener Gesundheitsverbund, Klinik Hietzing
Britta Formann
Kurzbeschreibung der Initiative
Notfallmanagement benötigt rund um die Uhr multiprofessionelle Kompetenz. Patient*innen als auch Mitarbeiter*innen müssen sich darauf verlassen können, dass das dafür notwendige Wissen in Notfallsituationen bestmöglich zur Anwendung kommen kann. Unabhängig davon, wo etwas passiert, benötigt es CRM (Crew Management Resource)-Kompetenz, medizinische und technische Fähigkeiten als auch eine sichere Prozessumgebung. Gemeinsam die Komplexität von unerwarteten und zeitkritischen Abweichungen effektiv und effizient zu bewältigen, stellt betroffene Teams dabei immer wieder vor neue, große Herausforderungen.
Im Rahmen dieses Projektes wurden Bausteine der Notfallversorgung in einem Gesamtkonzept neu beleuchtet, zusammengeführt, evaluiert und optimiert und, wenn nötig neu entwickelt. Die Pandemie mit ihren umfassenden Auswirkungen und Einschränkungen hat die Projektausrichtung dabei richtungsweisend beeinflusst. Kontaktbeschränkungen haben verstärkt auch digitale Anwendungs- und Trainingsmöglichkeiten gefordert. Ein umfassendes aufeinander abgestimmtes Maßnahmenpaket wurde erarbeitet, kommuniziert und in die Umsetzung gebracht. Es bietet Mitarbeiter*innen Sicherheit in ihrem Tun, stärkt ihr Vertrauen in ihre Handlungskompetenz und bietet schlussendlich Patient*innen die bestmögliche Versorgung in lebenskritischen Situationen.
mini-medPRAXIS
Dr. George Zabaneh, Karin Zabaneh
mini-medPRAXIS
Dr. George Zabaneh, Karin Zabaneh
Kurzbeschreibung der Initiative
Es ist uns ein Anliegen an unserem Standort die Gesundheit unserer PatientInnen zu schützen!
Da das Zurücknehmen der Meldepflicht und von Infektionsschutzmaßnahmen im medizinischen Bereich eine höhere Anzahl von nosokomialen Infekten fördern würde, haben wir uns entschlossen, aktive Präventionsmaßnahmen umzusetzen.
Das Wissen über die Übertragbarkeit von SARS-CoV-2 mittels Aerosolen, das bis zur Pandemie in heutigem Ausmaß kaum in der Prävention präsent war, hat der Luftqualität in Innenräumen plötzlich einen deutlich höheren Stellenwert zugewiesen.
Die Brigaden von Desinfektionsspendern und die Knappheit von Desinfektionsmitteln am Beginn der Pandemie hätten demnach um Luftqualitätsmaßnahmen im zumindest gleichen Ausmaß ergänzt werden müssen.
Auch von anderen Infektionskrankheiten, denen man früher die Verbreitung durch Tröpfcheninfektion nachgesagt hat, wissen wir heute, dass Aerosole eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung spielen.
Aufgrund der Tatsache, dass wir viele kranke PatientInnen in unseren Ordinationsräumlichkeiten der mini-medPRAXIS betreuen, ist es uns wichtig, dass die Gesunden von den Kranken zu trennen und soweit es uns möglich ist, eine Übertragung von Keimen über die Luft bestmöglich zu minimieren.