AMEDISS (Austrian Medication Safety Strategy)

Tool zur Förderung der Patientensicherheit
- von der Verordnung bis zur Verabreichung

AMEDISS ist eine Initiative der Österreichischen Plattform Patientensicherheit in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) und der Leopold Franzens Universität Innsbruck (LFU), Institut für Pharmazie

Patientensicherheit ist ein wesentliches Element der österreichischen Gesundheitsreform und ein wesentlicher Aspekt des Qualitätsmanagements. Patientensicherheit umfasst unter anderem Maßnahmen zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse, die zum Schaden von Patient:innen führen können. Wie wichtig die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist, belegen zahlreiche Studien aus dem Ausland.

Weltweit sind etwa ein Viertel der unerwünschten Ereignisse im Krankenhaus auf Vorfälle bei der Medikation zurückzuführen. Davon führen wiederum ca. ein Viertel zu einem verlängerten Spitalsaufenthalt und gut 30% bedingen eine unnötige Behandlung oder haben einen Schaden für Patient:innen zur Folge. Darüber hinaus zeigt ein laufend durchgeführtes Reporting in den USA (MedicinNet.com, 2006) auf, dass Probleme innerhalb des gesamten Medikationsprozesses auftreten - von der Verordnung bis zur Verabreichung. Für Österreich liegen vorwiegend Schätzungen vor, doch Einzelstudien belegen die zitierten amerikanischen Zahlen!

Die Bedeutung dieser Problematik für die Patientensicherheit führte u.a. dazu, dass die Plattform für Patientensicherheit eine Steuerungsgruppe „Medikationssicherheit“ einsetzte und eine Arbeitsgruppe zur Umsetzung von Verbesserungsstrategien zur Medikationssicherheit gründete: „AMEDISS“ (Austrian Medication Safty Strategy).

Durch AMEDISS soll Spitälern die Selbsteinschätzung ihrer Medikationspraxis sowie das Erkennen von Bereichen mit Verbesserungspotenzial ermöglicht werden, um in Folge gezielt Verbesserungsstrategien einleiten zu können. AMEDISS berücksichtigt die aktuelle Version (2011) des Medication Safety Self Assessment Questionnaire des ISMP (Institute for Safe Medication Practice), sowie bisherige Arbeiten wie das österreichische MEDSAFE-Modell, das mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit entwickelt und in vier Pilotspitälern getestet wurde.

Ziele:

Das AMEDISS Tool ist eine Strategie mit einem systemischen Ansatz zur Selbsteinschätzung der Medikationspraxis in Spitälern sowie zum besseren Verständnis wichtiger Bereiche, die zur Vermeidung von Medikationsfehlern beitragen können und somit die Patientensicherheit erhöht. Zudem zielt AMEDISS darauf ab, mehr Kosteneffizienz durch Optimierung der Medikationsprozesse zu erreichen.

  • Risikominimierung von Medikations-Fehlern
  • Selbsteinschätzung der Medikationspraxis im Vergleich mit Referenzgruppen
  • Identifikation von Bereichen mit hohem Verbesserungspotenzial
  • Unterstützung zielgerichteter Strategien zur Vermeidung von Medikations-Fehlern
  • Verbesserung der Patientensicherheit

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