OP-Sicherheits-Checkliste

Checklisten helfen, damit wichtige Details bei Routinetätigkeiten nicht übersehen werden.

In der Luftfahrt sind Checklisten ein bewährtes Instrument, um die Sicherheit zu erhöhen. Sie sollen gewährleisten, dass gerade bei Routineabläufen keine Details vergessen werden und Verantwortlichkeiten bzw. Aufgabenverteilungen klar und eindeutig geregelt sind. Damit werden Abläufe standardisiert reproduzierbar und Fehler, die nicht aufgrund von mangelndem Wissen, sondern weitaus öfter aufgrund von mangelnder Kommunikation und Koordination oder Zeitdruck und Unaufmerksamkeit entstehen, können vermieden werden.

Das Vorbild „Luftfahrt“ wird gerne in die Medizin übertragen und auch hier können Checklisten ein hilfreiches Instrument sein, um wiederkehrende Abläufe sicherer zu machen. Gerade in Stresssituationen sind sie besonders gut geeignet, als Gedächtnisstütze dazu beizutragen, dass keine Flüchtigkeitsfehler passieren und für alle Beteiligten der Überblick bewahrt wird. Die Methode ist kostengünstig, extrem wirkungsvoll und braucht – richtig eingesetzt – kaum mehr als einige Minuten Zeit. In vielen OPs hat sich das strukturierte Abarbeiten von Checklisten, oder auch „Team Time Out“ genannt, vor und nach der Durchführung eines Eingriffs bereits etabliert. Keine wie auch immer geartete Checkliste kann alle denkbaren Gefahren vorab eliminieren, aber sie schaltet jene Unzulänglichkeiten aus, die als selbstverständlich hingenommen werden oder durch „einfach vergessen“ in stressigen Situationen auftreten können – stimmt die Blutgruppe, ist es die richtige Patientin/ der richtige Patient für den richtigen Eingriff, wurden Allergien und Infektionen abgeklärt?

Eine praxiserprobte Checkliste stellt die von der Weltgesundheitsorganisation WHO im Rahmen des Projektes „Safe Surgery Saves Lifes“ erarbeitete OP-Checkliste dar. Die österreichische Version wurde von der Plattform Patient:innensicherheit (ANetPAS) entwickelt. Ziel ist es, die Sicherheit der Patient:innen im Rahmen von operativen Eingriffen zu erhöhen und alle Beteiligten anzuhalten, aktiv ihre berufsspezifischen Sicherheitsaspekte zu überdenken. Die Checkliste ist sehr allgemein und kurz gehalten und soll an die lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse angepasst bzw. erweitert – aber nicht überladen – werden.