APSA 2021 | Einreicher

OÖ Wien NÖ STMK K T S NÖ OÖ Wien NÖ STMK K T S NÖ
Kärnten

Klinikum Klagenfurt am Wörthersee

Caroline Burgstaller, MSc, BSc

Perioperatives Ernährungsmanagement von bariatrischen Patient*innen

Klinikum Klagenfurt am Wörthersee

Caroline Burgstaller, MSc, BSc

Perioperatives Ernährungsmanagement von bariatrischen Patient*innen

Bei bariatrische Patient*innen besteht aufgrund der durchgeführten Operation zur Gewichtsreduktion und Senkung des metabolischen Risikos ein hohes Risiko für eine Mangelernährung. Mit einer perioperativen Versorgung im multiprofessionellen Setting kann eine optimale Nachsorge gewährleistet werden.

Nach dem Erstgespräch mit dem Chirurgen/der Chirurgin wird der Patient/die Patientin auf die Notwendigkeit der Einholung eines diätologischen Gutachtens inkl. Ernährungsberatung im Einzelgespräch hingewiesen. Bei positiver Begutachtung erfolgt die Vergabe des OP-Termins. Nach erfolgter Operation wird stationär erneut eine Ernährungsberatung durch die Diätologie, bei der die nötigen Ernährungsmaßnahmen erklärt werden, durchgeführt. Es wird mit Beratungsbroschüren, Infomaterial und Produktproben zur Nährstoffsupplementierung gearbeitet. Zur adäquaten Mobilisierung wird die Physiotherapie hinzugezogen.

Ein Kontrolltermin in der chirurgischen Ambulanz wird ein Monat nach der Operation vergeben. Hier erfolgt neben der chirurgischen Begutachtung eine Ernährungsberatung gemäß des diätologischen Prozesses durch die Diätologie.

2 Monate danach Übernahme in die bariatrischen Ambulanz mit Evaluierung des Ernährungsstatus durch die Diätologie und klinische Untersuchung durch den Arzt/die Ärztin inkl. Leberscan und Abnahme aller relevanten Blutparameter.

Innerhalb des 1. postoperativen Jahres: Nachsorge alle 3 Monate

Ab dem 2. Jahr: alle 6 Monate

Ab dem 3. Jahr: jährliche Kontrolle

Klinikum Klagenfurt am Wörthersee

Mag. Beate Elvira Lamprecht, IBCLC, Akad. GPM

Personenschutzanlage für MitarbeiterInnen im alleinigen Nachtdienst

Klinikum Klagenfurt am Wörthersee

Mag. Beate Elvira Lamprecht, IBCLC, Akad. GPM

Personenschutzanlage für MitarbeiterInnen im alleinigen Nachtdienst

Erhöhung der MitarbeiterInnen-Sicherheit und PatientInnensicherheit durch Implementierung einer Personenschutzanlage/Alarmsystem (Totmannmelder) für MitarbeiterInnen der Pflege in jenen Bereichen wo nur eine Pflegeperson Nachtdienst versieht.

LKH Villach

DGKP Nicole Koppandi, BA

Maßnahmen gegen Gewalt im Bereich der Notfallsaufnahme

LKH Villach

DGKP Nicole Koppandi, BA

Maßnahmen gegen Gewalt im Bereich der Notfallsaufnahme

Der Schutz Mitarbeiter vor Aggression und Gewalt sowie ein sicherer gewaltfreier Arbeitsplatz sind wichtige Aspekte im LKH Villach. Im KABEG-weiten zentralen Sicherheitsboard werden die Erfahrungen und Entwicklungen aus den KABEG Häusern gesammelt und flächendeckend Aggressions- und Gewaltvorfälle laufend und strukturiert erfasst, um zielgerichtet Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter abzuleiten und umzusetzen. Seitens des Vorstandes und des Zentralbetriebsrates wurde ein Positionspapier unterzeichnet, das sich zu den Grundwerten (Null-Toleranz gegenüber Aggression und Gewalt am Arbeitsplatz) bekennt.

Zielsetzung des Projekts war, Patienten, Mitarbeiter, Angehörige und Begleitpersonen vor Aggressionsereignissen zu schützen, die durch verbale und/ oder tätliche Übergriffe (körperliche und nicht körperliche) seitens Patienten bzw. deren Angehörigen oder Begleitpersonen sich ereigneten.

An der medizinischen Notfallaufnahme kam es aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nach Übersiedelung in eine neue Ambulanz zu einem markanten Anstieg der Aggressionsereignisse. Die Patientenströme konnten nicht mehr in der Art gelenkt werden, dass transparent war, in welcher Reihenfolge bzw. zu welchem Zweck die Patienten aufgerufen wurden – dies löste bei den länger wartenden Patienten teilweise massive Aggressionen aus.

Niederösterreich

LK Amstetten

DGKP Herbert Schörghuber

Optimierung der präoperativen PatientInnen Vorbereitung durch die Anästhesiologische Abteilung im LK Amstetten

LK Amstetten

DGKP Herbert Schörghuber

Optimierung der präoperativen PatientInnen Vorbereitung durch die Anästhesiologische Abteilung im LK Amstetten

Primäre Zielsetzungen im Projekt:

  • Der überwiegende Anteil der Patienten ist bei der stationären und ambulanten Aufnahme (=Tagesklinische PatientInnen) vor der Operation „Prämediziert und Freigegeben“ und die geplante Operation kann ohne Zeitdruck und Termingetreu erfolgen.
  • Festlegung der Mindestanforderungen zur OP-Freigabe (zeitnahe Bereitstellung von Labor, Radiologie, EKG,….).
  • Verteilung der Ressourcen zur optimierten Arbeitsverteilung in einem vernünftigen Ausmaß (dabei unnötige Wege für die Patienten reduzieren).
  • Bestmögliches Informations- und Kommunikationsmanagement mit den internen und externen Partnern (Fokus Prozessorientierung).
  • Einhaltung der damit verbundenen Vorgaben (BQLL Präoperative Diagnostik, ÖGARI Richtlinie, Gesetzliche Anforderungen,…).

Landesklinikum Wiener Neustadt, Pflege- und Betreuungszentrum Wiener Neustadt
Landesklinikum Scheibbs, Pflege- und Betreuungszentrum Scheibbs

Alexander Kröner, MA, BSc, MBA

Sichere PatientInnenidentifikation an der Schnittstelle PBZ und Klinikum in NÖ

Landesklinikum Wiener Neustadt, Pflege- und Betreuungszentrum Wiener Neustadt
Landesklinikum Scheibbs, Pflege- und Betreuungszentrum Scheibbs

Alexander Kröner, MA, BSc, MBA

Sichere PatientInnenidentifikation an der Schnittstelle PBZ und Klinikum in NÖ

In der Kooperation zwischen NÖ Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren und den NÖ Landes- und Universitätskliniken soll ein Prozess der sicheren Identifikation von BewohnerInnen/Gästen/PatientInnen an der Schnittstelle PBZ/PFZ und Klinikum etabliert werden.

Eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe, bestehend aus VertreterInnen der Langzeitpflege und der Kliniken, erarbeitete die dazu erforderliche Vorgehensweise und notwendigen Voraussetzungen in Form eines Referenzprozesses.

Ziel ist die verlässliche PatientInnenidentifikation als Voraussetzung einer sicheren PatientInnenversorgung an der Schnittstelle PBZ/PFZ und Klinikum.

Im Falle eines bevorstehenden Transports in die Klinikambulanz findet die Identifikation der BewohnerInnen/Gäste schon im PBZ/PFZ statt. Dabei wird der Bewohnerin/dem Bewohner/dem Gast ein vom Klinikstandard farblich abweichendes Identifikationsarmband angelegt, welches die grundlegenden Informationen zur Identität der Person enthält. Eine eindeutige Identifikation der Patientin/des Patienten beim Eintreffen im Klinikum ist damit unabhängig vom Übergabepunkt sichergestellt.

Landesklinikum Wiener Neustadt

DGKP Sarah Kaspar

Auf Augenhöhe - Patient*innenbegleitung in Gebärdensprache

Landesklinikum Wiener Neustadt

DGKP Sarah Kaspar

Auf Augenhöhe - Patient*innenbegleitung in Gebärdensprache

In vielen medizinischen Situationen stehen gehörlose Personen vor massiven Barrieren und Problematiken. Vielfach sehen sie sich einem wesentlich höheren Risiko für Behandlungsfehler, Medikationsfehler und vermeidbarer Missverständnisse ausgesetzt. Grund dafür sind Sprachbarrieren und mangelndes Verständnis Gehörlosen und deren Kultur gegenüber.

Das Projekt „Auf Augenhöhe“ startete im Jänner 2021 im Landesklinikum Wiener Neustadt. Eine Mitarbeiterin mit zehnjähriger Gebärdenspracherfahrung wurde als Gehörlosenansprechperson eingesetzt. Diese richtete eine Anlaufstelle für Gehörlose, Angehörige und Hörende ein, um in diesen speziellen Herausforderungen zu unterstützen.

Durch den Abbau von Barrieren, die Schaffung von Bewusstsein, die Bereitstellung von Informationen und Know-how und die gezielte Schulung des Personals sollen folgende Ziele erreicht werden:

  • Vermeidung von Fehlbehandlungen und falschen Diagnosen durch Sprachbarrieren
  • Gewährleistung erfolgreicher Kommunikation mit Gehörlosen
  • Sicherstellen des erfolgreichen Informationsflusses zu und von gehörlosen/schwerhörigen Patient*innen/Angehörigen
  • Schulung hörender Mitarbeiter*innen im Umgang mit gehörlosen Patient*innen
  • Ermöglichung psychosozialer Betreuung und Begleitung gehörloser Patient*innen und deren Angehörigen
  • Ermöglichung der Selbstbestimmung Gehörloser.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen steigert die Sicherheit der gehörlosen Patient*innen und die Qualität unserer Arbeit im Landesklinikum.

Oberösterreich

Gewinner Kategorie „Digitalisierung“
Kepler Universitätsklinikum

Mag. Nina Füreder

Order Sets – Patientensicherheit durch Digitalisierung

Gewinner Kategorie „Digitalisierung“
Kepler Universitätsklinikum

Mag. Nina Füreder

Michael Niszl; Mag. Nina Füreder; Dietmar Maierhofer; © Manfred Seidl

Order Sets – Patientensicherheit durch Digitalisierung

Die Digitalisierung bringt Veränderung, sie bietet aber auch enorme Chancen, durch neue Technologien das Effizienzpotential bei mindestens gleichbleibender, häufig aber sogar höherer Qualität zu erschließen. Der erste Schritt auf dem Weg in die Digitalisierung ist die Optimierung der Prozesse.

Null-Fehler Qualität als wichtiger Antreiber folgt dem Prinzip „First time right“. Mit anderen Worten: Jede Durchführung von Prozessaktivitäten, die eine Null-Fehler-Qualität verfolgt und möglichst nah erreicht wird, führt zu weniger Behandlungsfehler sowie zu deutlich weniger Aufwand der Fehlerbeseitigung.

Mit Hilfe von Order Sets werden Aufnahmeprozesse unterstützt. Routineprozesse bzw. Behandlungspfade können soweit technisch bereitgestellt werden, dass dem medizinischen Personal eine enorme Unterstützung und Erleichterung in ihrem Arbeitsalltag zu Gute kommt. Zudem wird Medizinisches Wissen und neueste Forschungserkenntnisse so bereitgestellt, dass sie direkt in die Behandlungspraxis der Patienten miteinfließen. Order Sets machen entscheidungsrelevante Informationen an den richtigen Stellen explizit und helfen Ärzten so informiert wie möglich zu entscheiden.

Das Pilotprojekt für elektronische Anordnungssets am Kepler Universitätsklinikum (KUK) hat nachweislich bewiesen, dass vorgefertigte Auswahllisten den Prozess des elektronischen Anordnens beschleunigen, die Patienten/Mitarbeiter-Sicherheit erhöhen und evidenzbasierte Medizin im hektischen Berufsalltag unterstützten können.

Kepler Universitätsklinikum

Manuela Firmötz

Das KUK Book (Kepler Universitäts Klinikum)

Kepler Universitätsklinikum

Manuela Firmötz

Das KUK Book (Kepler Universitäts Klinikum)

Das KUK Book entstand auf Anregung des Teams Estragon. Das Team Estragon vertritt die Interessen der JungärztInnen im Kepler Universitätsklinikum (KUK). Das KUK Book ist Arbeitsunterlage und Entscheidungshilfe für ÄrztInnen beim Berufseinstieg und in der Ausbildung, um professionelle medizinische Versorgung und Medikationssicherheit zu gewährleisten. Es ist anwenderfreundlich und praxisorientiert gestaltet. Das KUK Book ist mit Mitarbeiterkarte im gesamten Kepler Universitätsklinikum elektronisch abrufbar. Die Papierform bietet die Möglichkeit zur persönlichen Gestaltung durch Ergänzungen und Hervorhebungen einzelner Inhalte. Beide eignen sich als ideale Informationsquelle für Akutsituationen und deren Therapie im Alltag. Die kurze Beschreibung des Krankheitsbildes ermöglicht die Bestätigung der Verdachtsdiagnose. Durch eine prägnante Darstellung des empfohlenen Vorgehens können rasch die notwendigen diagnostischen Schritte und die Therapie eingeleitet werden.

Es ersetzt nicht die Wissensweitergabe und Schulung durch KrankenhausärztInnen und PharmazeutInnen. Erarbeitet wurde und wird das KUK Book von ärztlichen MitarbeiterInnen unterschiedlicher Fachrichtungen und PharmazeutInnen. Die Koordination erfolgte in der Stabsstelle Qualitätsmanagement.

Ziel war und ist es, eine Entscheidungshilfe für eine richtige und angemessene Versorgung unserer PatientInnen sicher zu stellen. Evidenzbasiertes Vorgehen, Leitlinientreue und wissenschaftliche Hausstandards bilden die Basis.

Gewinner Kategorie „Medikationssicherheit“
Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz

Theodora Steindl‐Schönhuber

Multi Dose Versorgung

Gewinner Kategorie „Medikationssicherheit“
Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz

Theodora Steindl‐Schönhuber

Dr. Theodora Steindl-Schönhuber, aHPh; Mag. Gunda Gittler; Anna Fassl, MA
© Manfred Seidl

Multi Dose Versorgung

Im Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz wurde die Medikamentenversorgung - erstmals im österreichischen Krankenhauswesen - von manuellem Dispensieren durch Pflegekräfte auf Unit Dose Verblisterung durch die Apotheke umgestellt. Ausgangspunkt war die hohe Arbeitsbelastung der PflegemitarbeiterInnen durch Covid-19 im Herbst 2020. Durch die Herstellgenehmigung der Apotheke und die seit Jahren implementierte, elektronische Fieberkurve konnte rasch die Versorgung mit neuverblisterten Arzneimitteln übernommen werden.

Gezeigte Vorteile:

  • erhöhte PatientInnensicherheit durch die extrem geringe Rate an Blisterfehlbefüllungen
  • für PatientInnen und Pflege eindeutig erkenn- und identifizierbare Arzneimittel in klar beschrifteten Blistern
  • Qualitätsgewinn durch pharmazeutische Kontrolle der Medikationspläne
  • feste orale Arzneiformen können fast gänzlich neuverblistert werden
  • Entlastung des Stationspersonals durch deutliche Zeitersparnis im Vergleich zu manuellem Dispensieren
  • freiwerdende Pflegekapazitäten für Tätigkeiten an PatientInnen
  • sehr gute Beurteilung bei der Zufriedenheitsanalyse des Personals
  • wesentliche Reduktion der Arzneimittelvorräte auf Station
  • Aufteilung von teuren Sonderanforderungspräparat

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen und der hervorragenden interdisziplinären Zusammenarbeit wurde das Projekt weitergeführt und die Unit Dose Versorgung auf alle Betten-führenden Stationen ausgedehnt mit dem Ziel die PatientInnenversorgung weiter zu optimieren.

Salzburg

Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
CRCS / Medizinisches Simulationszentrum Salzburg

PD Dr. Florian B. Lagler

STICS – Sicher vor Infektion und Traumatisierung durch COVID-Simulation

Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
CRCS / Medizinisches Simulationszentrum Salzburg

PD Dr. Florian B. Lagler

Dr. Astrid Steinwendtner-Kolator; Anna Fassl, MA; PD Dr. Florian Lagler
© Manfred Seidl

STICS – Sicher vor Infektion und Traumatisierung durch COVID-Simulation

Die STICS-Intervention wurde vor Verfügbarkeit vor COVID-Impfungen und in Erwartung der zweiten Pandemie-Welle initiiert und sollte folgende Risiken adressieren:

  • Risiko für COVID-Infektion des Personals z.B. durch Schwierigkeiten im Einhalten der Hygiene-Standards in Situationen mit höchsten Anforderungen ans Team
  • Risiko für Traumatisierung des Personals, z.B. durch personelle Engpässe, Überforderung, vermeidbare Fehler etc.,
  • Risiken für Patient*innen, welche sich in der Folge der o.g. Risiken oder aus anderen Aspekten der Pandemie ergeben.

Dafür wurde in innovativer Weise Methoden und Expert*innen aus dem Qualitäts- und Risikomanagement und der medizinischen Simulation in eine Kooperation eingebracht. Darüber hinaus wurden weitere Expert*innen aus der klinischen Hygiene, klinischen Psychologie etc. zu in einer interdisziplinären, interprofessionellen Faculty zusammengeführt. So gelang es auf der Basis der wichtigsten Erkenntnisse aus der ersten COVID-Welle, die unter anderem aus CIRS-Meldungen und Sicherheitsaudits stammten, klinische Simulationsszenarien zu erstellen. In Live-Online Simulationen konnten damit in 2 Monaten 104 Pflegende und Ärzt*innen trainiert werden. Neben einer signifikanten Verbesserung der subjektiven Kompetenz (Selbstevaluation) der Teilnehmer*innen ergab sich eine nachhaltige Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Qualitäts- und Risikomanagement und den Simulationsteams des Medizinischen Simulationszentrums.

Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg

Florian Krüttner, MSc IPM, DGKP

Neue perioperative Prozesse

Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg

Florian Krüttner, MSc IPM, DGKP

Florian Krüttner, MSc IPM, DGKP; Margareta Bruckner, MBA MSc DGKP; Dr. Maria Kletečka-Pulker; © Manfred Seidl

Neue perioperative Prozesse

Bis zum 2. Juni 2019 fand im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg durch jeden Fachbereich eine dislozierte eigenständige Aufnahmeplanung statt. Eine fachübergreifende Belegungsplanung, Patientenkoordination und Auslastungsoptimierung waren damit nicht gegeben. Durch diesen Umstand wurden Mitarbeiter insbesondere der Pflege und Medizin mit organisatorischen und koordinierenden Aufgaben belastet, welche erhebliche zeitliche Ressourcen erfordert haben. Mit dem Programm „Patientenorientiertes zentrales Aufnahmemanagement“ und den darin enthaltenen Projekten „Implementierung eines zentralen Belegungsmanagements“, „Implementierung einer Aufnahme- und Versorgungseinheit“ und einer „Zentralen Patientenaufnahme“ wurde das Ziel verfolgt, neben einer deutlich verbesserten Patienten- und Serviceorientierung eine fächerübergreifende optimierte Ressourcennutzung unter Berücksichtigung der Erfordernisse der jeweiligen Fachdisziplin zu gewährleisten. Ein weiteres Ziel war, durch klare, schlanke Prozesse den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich vermehrt auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen konzentrieren zu können. Zusätzlich wurde mit standardisierten präoperativen ambulanten Vorbereitungsprozessen das Ziel einer besseren Planungssicherheit für Patienten verfolgt. Mit 03.11.2020 konnte das Programm vollständig umgesetzt werden. Aus Aktualitätsgründen ist zu bemerken, dass sich gerade in Krisenzeiten der SARS-COV-2-Pandemie das zentrale Belegungsmanagement sehr bewährt hat.

Uniklinikum Salzburg, Christian-Doppler-Klinik

Dr. Jürgen Steinbacher

Erfassung allfälliger Sensationen bei PatientInnen mit Implantaten oder Tätowierungen während vorangegangener Magnetresonanztomographie (MRT) Untersuchungen

Uniklinikum Salzburg, Christian-Doppler-Klinik

Dr. Jürgen Steinbacher

Erfassung allfälliger Sensationen bei PatientInnen mit Implantaten oder Tätowierungen während vorangegangener Magnetresonanztomographie (MRT) Untersuchungen

Erfassung allfälliger Sensationen bei PatientInnen mit Implantaten oder Tätowierungen während vorangegangener Magnetresonanztomographie (MRT) Untersuchungen um etwaige künftige Missempfindungen oder Gefährdungen von PatientInnen vorzubeugen.

Steiermark

Landeskrankenhaus Hochsteiermark, Standort Bruck/Mur

Mag. Alexandra Ivonne Pfisterer

"HerzMobil-Steiermark" - Betreuung für herzkranke Patient*innen via Telemedizin

Landeskrankenhaus Hochsteiermark, Standort Bruck/Mur

Mag. Alexandra Ivonne Pfisterer

"HerzMobil-Steiermark" - Betreuung für herzkranke Patient*innen via Telemedizin

Herzinsuffizienz ist eine äußerst schwere & zunehmend auftretende Erkrankung, verursacht durch eine Schwächung des Herzmuskels. In Österreich stellen laut OECD Bericht 2017 Ischämische Herzerkrankungen die Haupt-Todesursache mit ca. 34 000 Todesfällen p.a. dar.

Auffallend ist, dass eine hohe Anzahl chron. Erkrankter (ua. Herzinsuffizienz) hierzulande stationär behandelt wird, während anzunehmen ist, dass viele Aufenthalte davon durch eine effektive Zusammenarbeit im Rahmen einer extramuralen, telemedizinischen Versorgung vermeidbar sind.

In Zusammenschau dieser Punkte, erfolgte der Projektstart im LKH Hochsteiermark an der Abteilung f. Innere Medizin am Standort Bruck. Hier konnte ein multiprofessionelles, telemedizinisches Team mit zielgruppenorientierten Strukturen aufgebaut werden, speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse herzinsuff. Patient*innen. Grundlage war die Idee HerzMobil Tirol, welche als Basis genommen wurde, um Erkrankte inter- und multidisziplinär (auch in der Pandemie) zu versorgen.

In der Steiermark ist es aufgrund der Topografie nicht immer möglich, eine individualisierte, optimierte Herzinsuffizienz-Therapie umzusetzen.

Die Telemedizin stellt hier ein optimales Bindeglied zwischen niedergelassenem Bereich und Spitalslandschaft dar.

Das HerzMobil-Steiermark-Versorgungsprogramm beginnt im unmittelbaren Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt wegen akuter Herzinsuffizienz und ist zeitlich begrenzt.

Ziel ist eine nachhaltige Stabilisierung der Erkrankung.

AUVA Unfallkrankenhaus Steiermark Standort Graz

Markus Bärnthaler, MSc

Genug ist nicht genug! Patientensicherheitsschulung jetzt!

AUVA Unfallkrankenhaus Steiermark Standort Graz

Markus Bärnthaler, MSc

Genug ist nicht genug! Patientensicherheitsschulung jetzt!

Unerwünschte Ereignisse treffen auch Organisationen, welche große und anerkannte Bemühungen zur Verhinderung unerwünschter Ereignisse an den Tag legen, auf. Die Einsicht, dass es nie zu viele Bemühungen zur Risikoreduktion in der Patientenbehandlung geben kann, führte zu dem Wunsch, freiwillig eine zusätzliche Aktivität zur Erhöhung der Patientensicherheit anzubieten. So entstand diese „kleine aber feine Initiative“, welche folgende Ziele verfolgt:

  • Mitarbeiter*innen mit Patient*innenkontakt sollen ihre tägliche Arbeit erstmalig aus dem Blickwinkel der Patientensicherheit betrachten und für international relevante Patientensicherheitsthemen, insbesondere den internationalen Patientensicherheitszielen lt. JCI (Joint Commission International) sensibilisiert werden
  • Die Bekanntheit hausintern getroffener Regelungen und Maßnahmen zur Erreichung der internationalen Patientensicherheitsziele soll weiter gesteigert werden
  • Mitarbeiter*innen sollen die Wichtigkeit Ihres persönlichen Beitrages zum Hochhalten der Patientensicherheit erkennen
  • die angebotenen Möglichkeiten, persönlich zur Erhöhung der Patientensicherheit im Gesamtsystem beizutragen, sollen beworben werden

Mit der Teilnahme am Austrian Patient Safety Award soll zusätzlich auf die bestehenden Lücken in den Ausbildungssystemen der Health Professionals hinweisen werden - Patientensicherheit wird in den medizinischen und pflegerischen Curricula nicht ausreichend gewürdigt.

Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz

Dr. Armin Gradwohl

Berufsgruppenübergreifende Notfalltrainings und medizinische Simulation

Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz

Dr. Armin Gradwohl

Dr. Armin Gradwohl; Anna Fassl, MA
© Manfred Seidl

Berufsgruppenübergreifende Notfalltrainings und medizinische Simulation

Das Ziel unserer berufsgruppenübergreifenden Notfalltrainings ist einerseits, die Handlungssicherheit der agierenden Personen in Notfallsituationen zu erhöhen und andererseits, das Equipment und die Arbeitsumgebung möglichst funktionell und sicher zu gestalten. Daraus ergibt sich letztendlich eine signifikante Erhöhung der Patientensicherheit.

In regelmäßig stattfindenden Simulationstrainings werden unter Zuhilfenahme unseres Videodebriefingsystems Verbesserungsstrategien im fachlichen aber auch im kommunikativen Bereich erarbeitet.

Gerade in der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen eines Krankenhauses liegt ein sehr großes Fehlervermeidungspotential.

Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz

Kerstin Pirstinger, BA MA

Infektionsgeschehen tolerieren und professionell gegenübertreten

Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz

Kerstin Pirstinger, BA MA

Infektionsgeschehen tolerieren und professionell gegenübertreten

Im Frühjahr 2020 waren die GGZ-Pflegewohnheime erstmals mit SARS-CoV-2-Erkrankten konfrontiert. Das enorme Risiko eines schweren oder tödlichen Verlaufes bei Bewohner*innen und das Unwissen zu Beginn der Pandemie setzten ein hohes Maß an Eigenverantwortung und -initiative der Leitungen voraus.

Angemessene Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen, das Aufrechterhalten der Vertrauensbasis zu Bewohner*innen, Angehörigen und Mitarbeiter*innen und die Entwicklung eines gelebten Präventionskonzeptionskonzeptes (mit regelmäßiger Anpassung an den aktuellen Wissensstand) zählten zu den zentralen Inhalten der Initiative seit dem Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie. Die konsequente Einhaltung von Hygienemaßnahmen, die regelmäßig durchzuführenden Screenings und die in Rekordzeit abgewickelten SARS-CoV-2-Schutzimpfungen definieren unter anderem die – zu einem bis dahin bereits ausgefüllten Arbeitsalltag – hinzugekommenen Aufgaben. Sämtliche Prozesse und Strukturen wurden kurzerhand überdacht und den sich ständig verändernden Wissensstand und Rahmenbedingungen angepasst, um das Übertragungsrisiko zu minimieren. Um die, für die Aufrechterhaltung des Betriebes, ernstzunehmende Gefahr von kurzfristigen behördlichen Absonderungen des Personals zu minimieren, wurden nicht nur Schutzmaterialien zur Verfügung gestellt, sondern mit unterschiedlichen Tools (u.a. Videos, Pocketcards) das richtige An- und Auskleiden sichergestellt. Wesentlich waren vor allem Information- und Kommunikationsmechanismen.

Gewinner Kategorie „Patient Empowerment“
LKH-Univ. Klinikum Graz

Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MBA, MSc

GO-SAFE: Sichere Entlassung aus dem Krankenhaus

Gewinner Kategorie „Patient Empowerment“
LKH-Univ. Klinikum Graz

Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MBA, MSc

Dr. Christine Schwarz, BSc MSc; Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MSc, MBA
© Manfred Seidl

GO-SAFE: Sichere Entlassung aus dem Krankenhaus

Entlassungen aus dem Krankenhaus können für Patient*innen ein Sicherheitsrisiko sein. Es kommt zu einer Versorgungsunterbrechung und medizinische Informationen können verlorengehen. Mangelhaftes Informationsmanagement kann zu Informationsdefiziten, Rückfragen, Fehlinformationen, Schaden an der Gesundheit und zu Wiedereinweisungen führen.

Der ärztliche Entlassungsbrief ist dabei ein wichtiges Dokument zum sicheren Transport von komplexen medizinischen Informationen. Er soll im Rahmen des Entlassungsgespräches mit u.a. evidenzbasierten Gesundheitsinformationen (z.B. Merkblätter) übergeben werden.

Die Herausforderung ist, dass derzeit die Entlassungsinformationen (Entlassungsbrief, Gesundheitsinformationen) keinen einheitlichen Strukturen und internationalen Qualitätskriterien folgen. Gesetzliche Vorgaben zur Digitalisierung und Vereinheitlichung sind vage bzw. lückenhaft umgesetzt.

Der ärztliche Entlassungsbrief wird oft nicht oder verspätet übermittelt, die Inhalte sind nicht patient*innen-zentriert gestaltet und in der Ausbildung fehlt strukturiertes Training.

In diesem Organisationsentwicklungsprojekt wurde mit Patient*innen und anderen wichtigen Stakeholdern wie Pflegepersonen und medizinisch-technischen Diensten, nachhaltige Qualitätssicherungsmaßnahmen und zukunftsweisende Empfehlungen zur Verbesserung der Entlassungsinformationen etabliert und überprüft.

Tirol

Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin Innsbruck

Dr. Ruth Kröss, MSc., EDAIC, MBA

Stop-Injekt: Check!

Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin Innsbruck

Dr. Ruth Kröss, MSc., EDAIC, MBA

Stop-Injekt: Check!

„Stop-Injekt:Check!“ ist ein Präventionsprojekt zur Steigerung der intravenösen Medikationssicherheit an der Innsbrucker Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin in Kooperation mit der Firma InPASS unter Dr. Marcus Rall.

Das Konzept für eine verbesserte Arzneimittelmedikationssicherheit – angelehnt an die 6-R-Regel - ist in seiner Anwendung einfach umsetzbar: kurz vor der intravenösen Gabe eines Medikamentes hält der Anwender kurz inne (Stop-Injekt) und fragt (Check) folgende Punkte ab : ist dieses Medikament das richtige für diesen Patienten, intravenös appliziert über diese Leitung in der richtigen Verdünnung/Konzentration? Der Patient hat keine Allergien. Erst nach diesem kurzen Stopp und nach Abarbeiten dieser 5 Punkte kann das i.v.-Medikament für den Patienten sicher verabreicht werden.

Das Projekt „Stop-Injekt:Check!“ zeigt hohe Praxisrelevanz, ist berufsgruppenübergreifend und interdisziplinär, es schont knappe Ressourcen, der Aufwand für die Einführung und Umsetzung ist überschaubar und hat einen hohen Nutzen für die Medikationssicherheit und Patientensicherheit.

Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Österreichisches Rotes Kreuz Tirol

Armin Laiminger / David Holzer

Sichere Handhabung von Fahrtrage und Tragestuhl

Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Österreichisches Rotes Kreuz Tirol

Armin Laiminger / David Holzer

Armin Laiminger; David Holzer; Dr. Brigitte Ettl; © Manfred Seidl

Sichere Handhabung von Fahrtrage und Tragestuhl

Vom Rettungsdienst Tirol (Österreichisches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hospitaldienst und Österreichischer Rettungsdienst) werden jährlich ca. 310.000 Patienten/-innen betreut. Ein Großteil der Personen ist nicht selbstständig mobil, also auf Transportunterstützung mittels Tragstuhl oder Fahrtrage angewiesen. Im Umgang mit diesen Transporthilfen passieren dem Sanitätspersonal Handhabungsfehler, welche zu Verletzungen von Patienten führen. Nach ausführlicher Analyse von gemeldeten Zwischenfällen (tatsächliche Schäden und CIRS-Einträgen) wurde die Initiative „Sichere Handhabung von Fahrtrage und Tragestuhl“ zur langfristigen Minimierung von Verletzungsrisiken ausgearbeitet und umgesetzt. Standbein der Initiative war ein in Tirol erstmalig verpflichtendes Fortbildungskonzept für alle Sanitäter/innen. Zudem wurden Ausbildungskonzepte angepasst und durch Aufstockung der finanziellen Mittel zusätzliche Übungsgeräte beschafft. Zur langfristigen Sicherstellung des Projektes wurden Arbeitszeitressourcen geschaffen, welche überwiegend im Monitoring, der Fallbearbeitung und in der fortlaufenden Themensensibilisierung eingesetzt werden. Nach einer nunmehr mittlerweile fast vierjährigen Projektdauer kann der langfristige Erfolg sehr eindrücklich mit -77% Prozent an Patientenverletzungen belegt werden. Es handelt sich um ein laufendes Projekt, es werden also weiterhin unterschiedliche Methoden zur Verbesserung der Handlungssicherheit umgesetzt.

Wien

Universitätsklinikum AKH Wien

Mag. Claudia Smöch

IVS - Intravenous Service

Universitätsklinikum AKH Wien

Mag. Claudia Smöch

IVS - Intravenous Service

Die Versorgung einer Station mit Medikamenten durch Anstaltsapotheken ist ein bewährtes Instrument der Patientensicherheit und dementsprechend gesetzlich verankert.

Das Konzept eines IV-Service vereint jene zentralen Aufgaben einer Anstaltsapotheke und mündet in eine vollumfängliche Betreuung durch den/die ApothekerIn auf der Station.

Verschiedene Verordnungstools erlauben es dem/der ApothekerIn die Station maßgeblich bei der Versorgung zu unterstützen, indem täglich Therapiepläne erstellt, Schnellchecks von Plausibilität und Kompatibilität durchgeführt und die Set-Zusammenstellung monitiert wird.

Sämtliche Produkte werden unter kontrollierten Bedingungen von hochspezialisiertem Personal rekonstituiert und in weiterer Folge auf der Station für die PatientInnen individuell kombiniert. Die Komplexität des Aufbaus variiert je nach Medikation der PatientInnen, wobei nicht nur ausreichende Laufraten, sondern auch die Kompatibilität und der Verabreichungszeitpunkt für den Setaufbau wesentlich sind. Der/Die PharmazeutIn begleitet die Station nicht nur bei der täglichen Visite, um rechtzeitig auf Veränderungen im Therapieplan des/der PatientIn reagieren zu können, sondern gestaltet auch den Tagesablauf der Station mit und übernimmt logistische Aufgaben rund um Medikamentenbeschaffung und Lagerhaltung.

Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Christophorus Flugrettungsverein

Prof. Dr. Wolfgang Voelckel, M.Sc.

COVID-19 Management in der ÖAMTC Flugrettung

Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Christophorus Flugrettungsverein

Prof. Dr. Wolfgang Voelckel, M.Sc.

Dr. Klaus Herbich; Dr. Brigitte Ettl
© Manfred Seidl

COVID-19 Management in der ÖAMTC Flugrettung

Die Covid-19 Pandemie hat die Flugrettung vor große Herausforderungen gestellt. Innerhalb kürzester Zeit mussten Verfahren zum sicheren Umgang mit Patienten entwickelt werden und rund 500 Einsatzkräfte in ganz Österreich fortlaufend geschult bzw. über neue Entwicklungen informiert werden. Obwohl die OEAMTC Flugrettung auch in Quarantänegebieten zur notfallmedizinischen Erstversorgung von kritischen Patienten eingesetzt wurde, gelang es durchgängig einsatzbereit zu bleiben und die Zahl der Quarantäneabsonderungen sehr gering zu halten. Ebenso konnten durch die Einführung der täglichen Antigentestung der Einsatzteams Clusterbildungen innerhalb der Organisation vermieden werden.

Möglich wurde dies durch:

  1. ein bereits vor der Pandemie differenziert ausgearbeitetes Hygienekonzept;
  2. eine etablierte E-Learning Plattform zur unmittelbaren Informationsvermittlung;
  3. die Einrichtung je einer 24/7 Hotline für medizinische Fachfragen bzw. Flugbetriebliche Entscheidungen;
  4. ein agiles Beschaffungswesen, das es ermöglichte als erste Rettungsorganisation ein tägliche Antigentestungen der Einsatzmannschaften zu etablieren;
  5. eine Mitwirkung im Bundeskrisenstab als kritische Infrastruktur.

Seit Beginn der Pandemie hat die OEATMC Flugrettung mehrere hundert Covid-19 Patienten versorgt und / oder transportiert.

Somit konnte ein wesentlicher Beitrag zur Auflösung von Intensivbehandlungsengpässe geleistet werden.

Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien

Bettina Koch, MBA, CHRM

EOC Environment of Care Safety Rounds

Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien

Bettina Koch, MBA, CHRM

Bettina Koch, MBA, CHRM; Dr. Maria Kletečka-Pulker; © Manfred Seidl

EOC Environment of Care Safety Rounds

EOC Environment of Care Safety Rounds = Umgebungssicherheitsrunden finden seit 2018 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien statt. Einmal im Quartal werden mit einer interdisziplinären Gruppe (Risiko- und Qualitätsmanagement, Pflege, Haustechnik, Hygiene, IT, Hausreinigung) alle Stationen und Ambulanzen abgegangen und auf Einhaltung selbst auferlegter Standards begutachtet. Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsabläufe, der PatientInnensicherheit und der MitarbeiterInnensicherheit.

Zentrales Werkzeug ist die Checkliste der Umgebungssicherheitsrunden. Diese umfasst: Sicherheit der PatientInnen und MitarbeiterInnen, Notfallmanagement, Feuersicherheit, die Lagerung, Kennzeichnung und Kontrolle von medizinischem Equipment und bauliche/funktionelle Aspekte.

Die Checkliste wird auch wöchentlich auf der jeweiligen Station/Ambulanz bzw. in den OPs kontrolliert.

Mit dem Projekt wurde ein standardisierter Prozess zur sichereren Gestaltung des „Environment of Care“, angelehnt an Zertifizierungsverfahren durch die Joint Commission in den USA, geschaffen.

Durch diese Initiative ist es gelungen Mängel sukzessive zu reduzieren und ein einheitliches und übersichtliches Tool zu entwickeln, mit dem wichtige Notfallszenarien laufend wiederholt und wesentliche Sicherheitsaspekte kontinuierlich und standardisiert kontrolliert werden können.

Im Jahr 2020 wurde das Projekt bereits im Rahmen der „Best Practice“ – Initiative der KTQ-GmbH ausgezeichnet.

Wiener Gesundheitsverbund, Klinik Favoriten

Mag. Dr. Doris Haider, MMBA

Interdisziplinäre Betreuung der ersten Covid-19-Impfstraße in Wien

Wiener Gesundheitsverbund, Klinik Favoriten

Mag. Dr. Doris Haider, MMBA

Interdisziplinäre Betreuung der ersten Covid-19-Impfstraße in Wien

Bei der Gesamtbewältigung einer Pandemie sind die wesentlichen Faktoren Zeit und eine verfügbare Impfung. Einer der ersten Impfstiche österreichweit erfolgte unter großem medialem Interesse in der Klinik Favoriten in Wien.

Schon vor dem Datum der offiziellen Zulassung des ersten Impfstoffes gegen COVID-19 in Österreich wurde ein interdisziplinäres Team gebildet, das die Impfstraße mit allen ihren Zusatzaspekten geplant, organisiert und betreut hat. Der primäre Nutzen des Projekts bestand in der Erhöhung der Impfbereitschaft bei allen Berufsgruppen des Krankenhauses, der Patientensicherheit und -zufriedenheit sowie der sicheren Arzneimittelanwendung.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde erreicht, dass über 80% der MitarbeiterInnen der Klinik Favoriten ehestmöglich und ohne Verlust wertvoller Impfdosen geimpft werden konnten.

Die Apotheke war in allen Phasen der Impfstraße Ansprechpartnerin, sei es in der Ablauforganisation der Impfstraße, in der gezielten Aufklärung des Personals mittels Vorträgen, in der direkten pharmazeutischen Beratung bei der Impfstraße oder auch in der Erfassung potentieller Impfreaktionen/schwerer Nebenwirkungen mittels Fragebögen. Die Auswertung dieser Fragebögen führte bereits zu qualitätssteigernden Maßnahmen im Rahmen des Impfkonzepts.

Dieses Konzept dient mittlerweile als Modell für alle 8 Kliniken im Wiener Gesundheitsverbund sowie für zukünftige arzneimittelbezogene Projekte.

Gewinner Kategorie „Mitarbeitersicherheit“
Wiener Gesundheitsverbund – Klinik Hietzing

Miriam Ablöscher, MA

Kollegiale Hilfe (KoHi) – Psychische Erste Hilfe durch KollegInnen

Gewinner Kategorie „Mitarbeitersicherheit“
Wiener Gesundheitsverbund – Klinik Hietzing

Miriam Ablöscher, MA

Dr. Angelika Flynn, MSc; Miriam Ablöscher, MA; Dr. Wolfgang Huf, B.Sc. M.Sc. M.Sc.; Mag. Elisabeth Potzmann; © Manfred Seidl

Kollegiale Hilfe (KoHi) – Psychische Erste Hilfe durch KollegInnen

Als Second Victim Phänomen bezeichnet man die Problematik, dass Spitalspersonal durch die Beteiligung an einem medizinischen Zwischenfall selbst traumatisiert und so zum „zweiten Opfer“ des Ereignisses werden kann. Behandlungsfehler, unerwartete Todesfälle und andere überraschende, kritische Ereignisse im Klinikalltag können für alle involvierten MitarbeiterInnen traumatisierend sein und schwere psychische Probleme, bis hin zum Suizid, auslösen. Deshalb ist es überaus wichtig, betroffenen MitarbeiterInnen rasche, niederschwellige und abgestufte psychosoziale Unterstützung zukommen zu lassen.

Um das Personal nach traumatischen Ereignissen zu unterstützen, wird an der Klinik Hietzing mit dem Projekt „Kollegiale Hilfe (KoHi)“ ein flächendeckendes Netz an Psychischen ErsthelferInnen aufgebaut. Seit Mai 2019 wurden bereits über 100 MitarbeiterInnen zu Kollegialen HelferInnen („KoHi") geschult und es konnten seither 20 hilfreiche KoHi-Einsätze verzeichnet werden. Die Kollegiale Hilfe bietet rasche, niederschwellige und vertrauliche Unterstützung nach kritischen Ereignissen. Sie stellt damit eine sinnvolle Ergänzung zu professioneller Krisenintervention vor Ort dar.

In vielen Blaulichtorganisationen sind bereits ähnliche kollegiale Hilfsprogramme etabliert. In deutschsprachigen Krankenhäusern waren diese bislang jedoch kaum vorhanden. Daher gilt das Projekt KoHi als innovatives Pilotmodell im gesamten deutschsprachigen Raum.

Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste

Anastasia Knoll

Erstellung einer SOP nach einem Sturz

Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste

Anastasia Knoll

Erstellung einer SOP nach einem Sturz

Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit zu stürzen. Handelte es sich bei den Gestürzten um betreute Personen, die nicht aus eigener Kraft aufstehen konnten, mussten Pflegepersonen bisher stets die Rettung verständigen, auch wenn der Sturz folgenlos blieb und die Betroffenen zuhause verbleiben konnten. Letztere waren über das Vorgehen häufig verärgert, da sie die als enorme Stresssituation erlebten Rettungseinsätze sowie die in manchen Fällen entstandenen Kosten für unnötig erachteten. Um nicht notwendige Rettungseinsätze nach Stürzen und alle damit einhergehenden Belastungen und Gefährdungen ihrer KlientInnen zu vermeiden, erarbeitete die Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH gemeinsam mit der Berufsrettung Wien eine rechtssichere neue Standardvorgehensweise (SOP) und Fortbildung. Die SOP sieht eine Überprüfung der gestürzten Person auf etwaige kritische Zustände und Verletzungen gemäß international anerkanntem Schema durch die Pflegeperson vor. Liegen kritische Zustände oder Verletzungen vor, erfolgt ein Rettungseinsatz. Andernfalls erfolgt, sofern die gestürzte Person einverstanden ist, kein Rettungseinsatz, die Person wird beim Aufstehen unterstützt und es findet zur erneuten Begutachtung der/des Betroffenen 24 Std. nach dem Sturz ein Hausbesuch einer DGKP statt. Durch Kompetenzerweiterung und standardisiertes Vorgehen konnten in der Pilotregion während der Projektlaufzeit fast 60% der Rettungseinsätze nach Stürzen vermieden werden.