SafetyLine

Sicherheitszentrum für MitarbeiterInnen im Gesundheits- und Pflegebereich

Eine gemeinsame Initiative der Österreichischen Plattform Patienten­sicherheit und dem Institut für Ethik und Recht in der Medizin

Die Angehörigen der Gesundheitsberufe leisten ausgezeichnete Arbeit in der Pflege alter und/oder kranker Menschen. Die Arbeit im Gesundheits­wesen erfordert große Flexibilität und eine sehr hohe Leistungsbereitschaft. Doch Probleme und Krisen machen auch keinen Halt vor Einrichtungen der Pflege und Krankenhäusern, ganz im Gegenteil - Krisen sind im Pflege- und Gesundheitsbereich systemimmanent.

Viele Risikobereiche (Luftfahrt, Militär, Polizei, Feuerwehr, Rettung, etc.) haben Strukturen und Prozesse implementiert um die beteiligten Personen in schwierigen Situationen zu unter­stützen. Die meisten österreichischen Institutionen im Pflege- und Gesundheitsbereich haben keinen diesbezüglichen „Notfallplan“.

Darüber hinaus stellt sich immer wieder heraus, dass MitarbeiterInnen von Missständen oder Gefahrenquellen im Gesundheits- und Pflegebereich wussten, bevor diese öffentlich bekannt wurden. Aus Angst vor Konsequenzen durch den Dienstgeber oder KollegInnen hatte sich aber niemand getraut, etwas zu melden.

Die Österreichische Plattform Patientensicherheit beschäftigt sich nun schon seit vielen Jahren mit dem Thema Kommunikation im Gesundheitswesen und hat das Projekt „SafetyLine“ 2016 initiiert.

Es handelt sich dabei um eine Anlaufstelle, die – ergänzend zu den bereits bestehenden internen Meldesystemen – MitarbeiterInnen der teilnehmenden Institutionen im Gesundheitsbereich zur Verfügung steht. MitarbeiterInnen der teilnehmenden Institutionen können die SafetyLine immer kontaktieren, wenn ihnen im Zuge ihrer Arbeit etwas aufgefallen ist oder sie selbst betroffen hat. Dies können Fehler, Herausforderungen, Schwierigkeiten oder Konflikte sein, die sich sowohl auf sie selbst als auch auf ihre KollegInnen und/oder BewohnerInnen/PatientInnen auswirken können. Das Team der SafetyLine, welches derzeit aus einer Psychologin besteht, behandelt die Anrufe anonym und agiert unabhängig und weisungsfrei. An erster Stelle steht stets der/die Meldende und es wird gemeinsam mit ihm/ihr die weitere Vorgehensweise abgeklärt. Neben der telefonischen Beratung besteht auch die Möglichkeit, das Team der SafetyLine per E-Mail und per Post zu kontaktieren oder ein persönliches Treffen zu vereinbaren.

Die SafetyLine zielt darauf ab:

  • die MitarbeiterInnen- und PatientInnensicherheit zu erhöhen
  • die Meldebereitschaft von MitarbeiterInnen zu erhöhen
  • die MitarbeiterInnen zu entlasten
  • einen möglichen Handlungsbedarf rechtzeitig aufzudecken
  • präventiv Belastungen von MitarbeiterInnen und
  • Gefährdungen von PatientInnen entgegenzuwirken