APSA 2019 | Gewinner

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Niederösterreich

Anerkennungspreis
NÖ Landeskliniken Holding
Landesklinikum Scheibbs

Alfred Kaltenbrunner

"Erhöhung der Patientinnen- und Mitarbeitersicherheit bei Notfällen im Kreißzimmer aus der Sicht eines "Grundversorgungs-Klinikums" in der Peripherie"

Anerkennungspreis
NÖ Landeskliniken Holding
Landesklinikum Scheibbs

Alfred Kaltenbrunner

Alfred Kaltenbrunner, Dr. Brigitte Ettl; © Rüdiger Ettl

"Erhöhung der Patientinnen- und Mitarbeitersicherheit bei Notfällen im Kreißzimmer aus der Sicht eines "Grundversorgungs-Klinikums" in der Peripherie"

Die Anzahl der geburtshilflichen Notfälle ist zum Glück sehr gering. Dennoch stellt sich in einem Klinikum der Grundversorgung mit ca. 500 Geburten pro Jahr die Frage, wie die dazu notwendigen Skills erhalten bleiben bzw. noch ausgebaut werden können. Zu der Tatsache, dass in der Geburtshilfe ohnehin erhöhte Risiken herrschen, kommen hier aufgrund der Klinikgröße und dem Versorgungsauftrag noch strukturelle sowie geographische Gegebenheiten hinzu, die die Risiken noch weiter verschärfen.

Konkret gemeint ist damit, dass im Klinikum kein Kinderarzt rund um die Uhr vor Ort verfügbar ist und sowohl die ärztliche wie auch die pflegerische Besetzung außerhalb der Kernarbeitszeit eine Mindestbesetzung ist. Des Weiteren befindet sich das nächste Klinikum mit einer neonatologischen Versorgungseinheit in mehr als 30 km bzw. 60 km Entfernung.

Aus diesen und einer Reihe weiterer Problemstellungen wurden im interdisziplinären Team verschiedenste breit angelegte Maßnahmen gesetzt, um die Sicherheit sowohl für die werdenden Mütter bzw. deren Neugeborene, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen und gleichzeitig die Risiken zu reduzieren.

So wurden beispielsweise Verfahrensabläufe inklusive Alarmierungspläne für Notfälle festgelegt sowie mehrere Standards neu erstellt. Des Weiteren wurden laufende interdisziplinäre Teamtrainings mit externen Experten sowie regelmäßige Simulationstrainings von Notfällen direkt vor Ort etabliert. Besondere Aufmerksamkeit wurde und wird auf die laufende Weiterentwicklung sowie Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen aus den praktischen Erkenntnissen und Debriefings gesetzt.

Durch das Projekt konnte der Aspekt der Patientinnen- sowie der Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnensicherheit deutlich in den Fokus gestellt werden. Rückmeldungen nach realen Notfällen bestätigen, dass die persönliche Sicherheit der Akteure deutlich gestiegen ist und im Gegenzug Ängste abgebaut wurden.

Oberösterreich

Gewinner Kategorie "Medikationssicherheit"
Anstaltsapotheke Konventhospital Barmherzige Brüder Linz

Mag. pharm. Stefanie Schulz-Wulkow

"Etablierung einer flächendeckenden klinisch-pharmazeutischen Betreuung basierend auf der elektronischen Fieberkurve zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit im KH der Barmherzigen Brüder Linz"

Gewinner Kategorie "Medikationssicherheit"
Anstaltsapotheke Konventhospital Barmherzige Brüder Linz

Mag. pharm. Stefanie Schulz-Wulkow

Mag. pharm. Stefanie Schulz-Wulkow, Dr. Brigitte Ettl; © Rüdiger Ettl

"Etablierung einer flächendeckenden klinisch-pharmazeutischen Betreuung basierend auf der elektronischen Fieberkurve zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit im KH der Barmherzigen Brüder Linz"

Die klinisch-pharmazeutische Betreuung ist ein zentrales Element der Versorgung der Patienten im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz, die zeitgleich mit der Nutzung der elektronischen Medikation schrittweise aufgebaut wurde. Entsprechend einer provinzweiten Richtlinie, die vorerst das „pharmazeutische Konsil“ als „Empfehlung für den Arzt zur Vermeidung von Medikationsfehlern und zur Erhöhung der Patientensicherheit“ definiert hatte, wurden in den letzten 5 Jahren unterschiedliche pharmazeutische Dienstleistungen etabliert, um eine flächendeckende und situationsgerechte Umsetzung dieser Vorgabe zu gewährleisten.

Folgende Services stehen seither zur Verfügung:

  • pharmazeut. Medikationscheck: Erfolgt für jeden stationär aufgenommenen Patienten (nach Möglichkeit bis zum 2. Tag nach Aufnahme) gemäß der Checkliste zur Evaluierung der Medikation durch automatische Einspielung in den Workflow
  • pharmazeut. Konsil: Gezielte Fragestellungen zur Medikation eines Patienten, die aktiv von den Ärzten über den Workflow gestellt werden
  • pharmazeut. Aufnahme-Management: Durchführung einer pharmazeutischen Arzneimittelanamnese bei allen Patienten mit geplanter stationärer Aufnahme an die Abteilung für Chirurgie
  • klinisch-pharmazeutische Maßnahmen: Aktive Umsetzung durch Pharmazeuten in der elektronischen Fieberkurve (z.B. Richtigstellen des Verabreichungszeitpunktes)
  • pharmazeutische Visite: Wöchentliches Treffen zwischen Arzt – Apotheker für inter­disziplinären Austausch.
Salzburg

Gewinner Kategorie "Stationäre Pflegeeinrichtungen"
Österreichische Apothekerkammer

Dr. Elisabeth Kretschmer und Mag. Diemut Strasser

"GEMED Multiprofessionelles Geriatrisches Medikationsmanagement in stationären Alteneinrichtungen"

Gewinner Kategorie "Stationäre Pflegeeinrichtungen"
Österreichische Apothekerkammer

Dr. Elisabeth Kretschmer und Mag. Diemut Strasser

Dr. Elisabeth Kretschmer und Mag. Diemut Strasser, Dr. Brigitte Ettl; © Rüdiger Ettl

"GEMED Multiprofessionelles Geriatrisches Medikationsmanagement in stationären Alten­einrichtungen"

Multiprofessionelles Projekt zur Verbesserung der Versorgungs- und Betreuungsqualität von Pflegeheimbewohnern in zehn Gemeinden im Pongau und Pinzgau.

Bewohner von Senioren- und Pflegeeinrichtungen sind besonders stark von Polymedikation betroffen. Auf Grund ihrer gesundheitlichen und altersbedingten Einschränkungen sind sie besonders empfindlich für unerwünschte Arzneimittel-Ereignisse (UAE) wie z.B. Verwirrtheit und Stürze, die als Neben- und Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Wirkstoffe auftreten können.

Durch eine standardisierte Zusammenarbeit von Apothekern, Pflegefachkräften und Ärzten wurden medikationsbedingte Risiken frühzeitig erkannt und Änderungen der Medikation vorgenommen.

Für die Bewohner verminderte sich dadurch das Risiko für unerwünschte Arzneimittelereignisse. Sie profitierten von einer höheren Arzneimitteltherapiesicherheit, die einen wesentlichen Aspekt der Patientensicherheit im Pflegeheim ausmacht.

Alle drei Berufsgruppen bestätigten eine Verbesserung und Intensivierung der Zusammenarbeit und eine höhere Sensibilität für unerwünschte Arzneimittelereignisse durch das Projekt. Sie sprachen sich mehrheitlich für eine Weiterführung dieses multiprofessionellen Ansatzes aus.

Steiermark

Gewinner Kategorie "Stationäre Pflegeeinrichtungen"
Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Hygieneteam

DGKP Christian Pux

Vermeidung von Influenza-Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen für Senioren und Seniorinnen – "Grippe - NEIN DANKE"

Gewinner Kategorie "Stationäre Pflegeeinrichtungen"
Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Hygieneteam

DGKP Christian Pux

DGKP Christian Pux, Dr. Brigitte Ettl; © Rüdiger Ettl

Vermeidung von Influenza-Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen für Senioren und Seniorinnen – "Grippe - NEIN DANKE"

Während der jährlichen Grippewellen werden schätzungsweise 5% – 15% der Bevölkerung infiziert, insbesondere ältere Menschen ab 65 Jahren sind für schwere Verläufe besonders gefährdet. Die wichtigsten und kosteneffektivsten Präventionsmaßnahmen gegen eine Influenzaerkrankung stellen die Impfung und Maßnahmen der Händehygiene dar. Ziel des Projektes war eine Optimierung der Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung einer Influenza-Infektion bei SeniorInnen und MitarbeiterInnen in 4 Pflegewohnheimen und 1 Einrichtung im Betreuten Wohnen der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (433 SeniorInnen und 233 MitarbeiterInnen) durch Steigerung der Gesundheitskompetenz. Somit kommt es zu einer Risikominimierung einer Influenza-Infektion. Dies führt wiederum zu einem besseren Wohlbefinden und Gesundheitszustand der SeniorInnen, zu einer geringeren Hospitalisierungsrate, zu weniger Krankenständen beim Personal und somit auch zu einer Kosteneinsparung für das Gesundheitssystem.

Nach einer umfangreichen IST-Analyse (Impfquoten, Erhebung von Impfhindernissen) im Herbst/Winter 2017/2018 wurden im Herbst 2018 zahlreiche Maßnahmen zur Optimierung der Präventionsmaßnahmen vom multiprofessionellen Projektteam gesetzt. Somit konnte z. B. die Impfquote bei MieterInnen um 21%, bei BewohnerInnen um 217% und beim Personal um 1900% gesteigert werden. Aufgrund der Optimierung der Präventionsmaßnahmen kam es zu keiner Influenzaerkrankung in den 4 Pflegewohnheimen.

Gewinner Kategorie "Medikationssicherheit"
Steiermärkische Krankenanstaltenges.m.b.H.
LKH-Univ. Klinikum Graz

Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerald Sendlhofer

"Korrekte Anordnung von Medikamenten: Neuer Ansatz zur Verbesserung mittels Selbst- und Fremdbewertung"

Gewinner Kategorie "Medikationssicherheit"
Steiermärkische Krankenanstaltenges.m.b.H.
LKH-Univ. Klinikum Graz

Priv.-Doz. Mag. Dr. Gerald Sendlhofer

Christian Richter, BSc, Dr. Brigitte Ettl; © Rüdiger Ettl

"Korrekte Anordnung von Medikamenten: Neuer Ansatz zur Verbesserung mittels Selbst- und Fremdbewertung"

Im Jahr 2017 wurde eine neue Methode der Selbst- und Fremdbewertung als Feedbacksystem zur Bewertung der Leserlichkeit und Vollständigkeit handschriftlicher Verordnungen auf Fieberkurven eingeführt, mit dem Ziel, fehlerhafte Verordnungen zu verringern und den zusätzlichen Arbeitsaufwand für das Pflegepersonal (Nachfragen welches Medikament, in welcher Dosis, in welchem Intervall, etc.) zu reduzieren. Das Risiko einer fehlerhaften/unleserlichen Anordnung stellt einen wichtigen Faktor dar, der die Patientensicherheit beeinträchtigen kann.

Bei der Selbst- und Fremdbewertung wurden Anordnungen auf Fieberkurven mit einer aus 15 Prüfpunkten bestehenden Checkliste bewertet. Die Kriterien für die Prüfpunkte basieren auf der internen Richtlinie „Sicherheit bei Verordnung und Verabreichung bei Medikamenten“. Für die Bewertung wählte das Pflegepersonal per Zufallsprinzip fünf Fieberkurven auf der jeweiligen Station aus. Die Selbstbewertung der Stichprobe erfolgte interdisziplinär durch eine Pflegeperson und einem Arzt/einer Ärztin, die Fremdbewertung derselben Stichprobe erfolgte durch zwei MitarbeiterInnen der Stabsstelle QM-RM. Nach einem Ampelsystem wurden die Bewertungsergebnisse als „grün“, „gelb“ oder „rot“ eingestuft.

Insgesamt wurden 580 Fieberkurven sowohl selbst- als auch fremdbewertet. Die Methode der Selbstbewertung bezieht diejenigen ein, die Anordnungsfehler begehen und regt so das Lernen aus eigenen Fehlern an. Die Fremdbewertung bietet dazu die objektive Grundlage.

Tirol

Gewinner Kategorie "Nofall"
Österreichisches Rotes Kreuz Tirol

Armin Laiminger

"Intubationsassistenz mit Geräteunterlage (IN‐GE)g"

Gewinner Kategorie "Nofall"
Österreichisches Rotes Kreuz Tirol

Armin Laiminger

Armin Laiminger, Dr. Brigitte Ettl; © Rüdiger Ettl

"Intubationsassistenz mit Geräteunterlage (IN‐GE)g"

Im Herbst 2016 wurde im Rettungsdienst Tirol das Critical Incident Reporting System (CIRS-Tirol) eingeführt. In einem CIRS-Bericht wurde über mangelnde Vorbereitung einer Arztassistenz zur endotrachealen Intubation (ETI) während eines Notfalleinsatzes und der daraus entstandenen Patientengefährdung berichtet. Dem Risikomanagementprozess folgend wurde eine Risikobewertung durchgeführt. Nach dieser wurde die Vorbereitung und Assistenz zur ETI im Notfalleinsatz als seltene Maßnahme für die Mitarbeiter/-innen und mit hohem Risikopotential für die betroffenen Notfallpatienten/-innen eingestuft. Es wurde nach Möglichkeiten gesucht, eine fehlerfreie und komplette Vorbereitung durch ein einfaches Hilfsmittel auch in kritischen Situationen zu ermöglichen. Eine Geräteunterlage (engl. Shadowboard) als visuelle Unterstützung wurde entwickelt.

Die Intubations-Geräteunterlage (IN-GE), mit aufgedruckten und markierten Gerätezonen ermöglicht es, Komplikationen durch fehlendes Equipment zu minimieren, bei richtiger Anwendung sogar auszuschließen. Aufgedruckte Zusatzinformationen bieten dem assistierenden Personal Hilfestellung bei der Assistenz. Eine Evaluation konnte die Effizienz der Initiative nachweislich und eindrucksvoll belegen. Um die Versorgungssicherheit der betroffenen Patienten nachhaltig sicherzustellen, entschlossen sich die Verantwortlichen des Rettungsdienstes Tirol die Geräteunterlage flächendeckend für alle im Bundesland eingesetzten Rettungsfahrzeuge zu beschaffen.